Schwieriges Kernfach Buchhaltung
Das neue Ausbildungsjahr beginnt und fast alle kaufmännischen Azubis haben mit dem Thema Rechnungswesen zu kämpfen, einen Fokus sollten Ausbilder also haben: Buchhaltung lernen für Azubis.
Soll und Haben ist nicht selten die ganze Ausbildungszeit hindurch ein schwer durchschaubares Buch mit sieben Siegeln. Deshalb hier ein paar Tipps für Ausbilder, wie Azubis die doppelte Buchführung schneller und nachhaltiger meistern. Und natürlich, wie Auszubildende selbst ihre Lernergebnisse verbessern können.
Dieser Blogbeitrag ist eine kompakte Fassung meines ausführlichen Artikels bei Haufe Steuer News, den Sie hier in voller Länge abrufen können: 5 wertvolle Tipps für Azubis.
Buchhaltung lernen für Azubis – ohne Gesetzestexte!
Buchhaltung ist ein über 600 Jahre altes System, das abbildet, was beim Wirtschaften in Unternehmen mit Werten passiert. Es wurde also nicht vom Finanzamt erfunden, wie man glauben könnte, sondern ist eine Entwicklung von Mönchen und Kaufleuten, die damit ihre Vermögen verwalteten.
Dadurch wird klar, dass Gesetze nichts mit der Buchhaltung an sich zu tun haben – sie sind vielmehr Regeln, die bestimmen, wie das schon bestehende System des externen Rechnungswesens in Einzelfällen anzuwenden ist.
Tipp 1: Wenn Ihre Azubis Buchhaltung wirklich verstehen wollen, sollten sie zuerst den wirtschaftlichen Sachverhalt verstehen, dann erst folgt die Anwendung der Gesetze darauf.
T-Konten-Strukturen nutzen
In alten Zeiten wurde Buchhaltung mit Stift auf Papier durchgeführt und die Bestandteile waren T-Konten, das sind Einrichtungen der doppelten Buchführung, mit denen Zu- und Abgänge zu Bilanzpositionen erfasst wurden. Sie sehen aus wie der Großbuchstabe T, nur deshalb heißen sie so.
Heute bucht man am Computer. Damit wird der Eindruck erweckt, als würde Buchführung nun anders erledigt. Weit gefehlt: Im Hintergrund aber erstellt die Software weiterhin T-Konten (und mehr) und bebucht diese mit Zahlen.
Aus der Oberfläche des Bildschirms aber lassen sich die Zusammenhänge nicht verstehen. Malt man sich aber bei bestimmten Sachverhalten die T-Konten auf und weiß, was sie bedeuten, so versteht man auch, was der Rechner gerade macht und was die Darstellungen am Bildschirm aussagen.
Tipp 2: Buchhaltung lernen für Azubis ist heutzutage zu oft eine Angelegenheit am Rechner. Stattdessen sollten sie erst die T-Kontenstruktur der Buchhaltung lernen und auf einem Blatt Papier aufzeichnen können. Erst dann sollten sie sich an den Rechner setzen. Buchungssätze mit T-Konten finden Sie übrigens in meinem (Unter-) Blog BuchenLernen.
Vorteile moderner Lernmedien einsetzen
Unabhängig davon, wie fit einzelne Jugendliche beim umfassenden Einsatz moderner Medien wirklich sind, wenn es über Facebook und WhatsApp hinausgeht, so wünschen sie sich doch alle den Einsatz moderner Lernmedien in der Ausbildung.
Podcasts, Apps, YouTube-Videos und andere Angebote sind dann optimal, wenn man sie in kurzen Lerneinheiten „zwischendrin“ abarbeiten kann. Etwa im Zug oder während man auf den Bus wartet, und wenn sie neben fachlich wertvollen Informationen auch einen Gamification-Aspekt (Spielecharakter) aufweisen. Dazu zählen etwa Spielelemente, die eine angemessene Herausforderungen darstellen und gleichzeitig Erfolgserlebnisse anbieten.
Tipp 3: Ausbilder sollten sich mit diesen Medien vertraut machen, um sie optimal in ihr Ausbildungskonzept zu integrieren.
Tipp 4: Mein eigenes, recht umfangreiches Angebot dazu finden Sie hier über meine eLearning-Angebote, viele davon kostenlos. Dort können Sie moderne Learning-Tools kostenlos ausprobieren.
Haufe bietet über den eCampus ebenfalls ergänzende Informationen, die für Studierende und Auszubildende wichtig sind.
Erfolgserlebnisse schaffen
Es ist wie überall: Wenn man etwas gut kann, Erfolgserlebnisse hat, Lob erhält, zu positiven Ergebnissen kommt, macht es plötzlich Spass.
Moderne Lernmedien können dazu beitragen, denn wenn sie gut gemacht sind, verschaffen sie genau diese Erfolgserlebnisse. Dazu muss man nicht bis zumHalbjahreszeugnis waretn, bis dort (hoffentlich) eine gute Note steht,
Wenn am Ende einer fünfminütigen Lerneinheit online oder in einer App das eben Getrennte nochmals abgefragt wird und bei richtigen Antworten kleine Anerkennungen ausgegeben werden, dann ist das für den laufende Lernprozess äußerst förderlich. Das kann ein Punktesystem sein, ein Smiley, oder eine andere kleine Belobigung.
Und natürlich achten gute Ausbilder ohnehin darauf, dass dieser Aspekt auch ansonsten nicht zu kurz kommt.
Tipp 5: Auch schon am Anfang kann Buchhaltung tatsächlich Spaß machen – selbst und vor allem beim wichtigen Kernfach doppelte Buchhaltung!