Geschäftsvorfall: Lohnaufwand wird gebucht, aber erst im Folgemonat bezahlt.
Nun, werden Sie vielleicht sagen, schon wieder eine Lohnbuchung? Löhne sind doch Aufwand, also ist „Eigenkapital an Umlaufvermögen“ richtig. Das stimmt aber nur, wenn das Unternehmen den Lohnaufwand dann bucht, wenn er bezahlt wird (und nicht etwas erst im Monat darauf).
Monatlich abschließen heißt, dass monatlich errechnet wird, ob ein Gewinn oder Verlust erzielt wurde. Denn wenn man monatliche Ergebnisse wissen möchte und die Löhne erst bei Zahlung im Folgemonat gebucht würden, dann wäre das Monatsergebnis falsch, weil diese Löhne fehlen.
Das ist eine Grundsatzüberlegung, aus anderen Gründen (z.B. Berechnung der Sozialversicherungslast) werden die Löhne meist pünktlich gebucht. Aber wie, wenn doch das Geld erst im nächsten Monat fließt? Schließlich kann man bis dahin weder Bank noch Kasse buchen.
Bilanzwirkung des Lohnaufwands mit Zahlung im Folgemonat
Sind Löhne in diesem Monat entstanden, kommen aber erst im Folgemonat zur Auszahlung, so bucht man „Eigenkapital (linke Seite im Soll) an Fremdkapital (rechte Seite im Haben)“. Konkret: „Lohnaufwandskonto an Lohnverbindlichkeiten“. Man bucht den Aufwand, obwohl noch kein Geld geflossen ist, um ihn sicher in diesem Monat berücksichtigt zu haben.
Weil das Geld aber noch nicht ausgezahlt wurde, schuldet man es den Mitarbeitern bis zur Auszahlung – deshalb wächst das Fremdkapital.
Es handelt sich um einen Passivtausch, weil ein Konto der Passivseite steigt und ein anderes sinkt. Die Bilanzsumme bleibt unverändert.
Erfolgswirkung des Lohnaufwands mit Zahlung im Folgemonat
Der Lohn ist durch den Wertverzehr erfolgswirksam, geht später als Aufwand in die Gewinn- und Verlustrechnung ein und belastet somit den Gewinn.
Liquiditätswirkung eines Lohnaufwands bei Zahlung erst im Folgemonat
Das Unternehmen verliert (noch) kein Geld, eine direkte Liquiditätswirkung ist nicht gegeben, sie tritt erst im nächsten Monat ein.
Kaufmännischer Charakter des Lohnaufwands mit Zahlung im Folgemonat:
„Eigenkapital (Lohnaufwand) an Fremdkapital (Lohnverbindlichkeiten)“, Passivtausch mit Erfolgs-, aber ohne Liquiditätswirkung.
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