Im Streit um Uber habe ich eine klare Position: Ich unterstütze Uber.

Verständliche, aber vorgeschobene Argumente

Die im kompakten und aussagefähigen Artikel des Tagesspiegel von letzter Woche angeführten aktuellen Verbotsgründe (die ja schon wieder kassiert wurden) sind dabei keineswegs von der Hand zu weisen: Fragen der Haftung, des Versicherungsschutzes und des Leumunds des Fahrer sind relevant. Aber geht es darum? Nein, das glaube ich nicht. Vielmehr wird versucht, ein altbackenes Monopol, das der Taxiunternehmen nämlich, gegen Wettbewerb zu protektionieren. Selbst wenn man das für richtig halten sollte: Über diesen Kampf der Taxiverbände gegen den Kundenwunsch und das Internet kann man nur der Kopf schütteln, weil er just den Taxifahrern schadet. Glaubt man wirklich, mit Verboten des Ordnungsamtes in Berlin diese weltweite Zukunftsentwicklung auszubremsen?

Aktives Management

Helfen würde ein aktives Aufnehmen und fördern der Chancen: Uber wird weiter dazu beitragen, dass immer mehr Bürger (so wie ich) auf das eigene Auto verzichten werden. Umso stärker das Angebot an freien Transportdienstleistungen, umso stärker wird dieser Markt insgesamt wachsen, mit einem eben auch höheren Anteil für Taxis. Dafür müsste das Taxi allerdings attraktiver werden und die Taxizentralen müssten ihren Servicelevel steigern: Freundlichkeit, Sauberkeit, preisliche Wettbewerbsfähigkeit etc., eine kleine Revolution halt. Um richtig verstanden zu werden: Ich habe ein Menge positive Erfahrungen mit Taxifahrern gemacht, zweifelsohne. Problematisch nur, dass ich mich nicht darauf verlassen kann, der Anteil der unzureichenden Serviceanbieter ist immer noch höher als akzeptabel. Es hängt vom Glück ab, an den oder die richtige zu geraten. Not tut also ein konsequent durchgesetzter Standard, auf den ich mich bundesweit verlassen kann, wenn ich buche. Dann, und nur dann, zahle ich auch den höheren Preis, weil Uber mir das so nicht bieten wird.

Marktanpassungen

Was aber, wenn der Gesamtmarkt nicht so stark wächst, um den Ausfall durch Uber und andere auszugleichen? Dann wird es eine Selektion und Verkleinerung des Taximarktes geben. Da wäre dann auch nicht verkehrt, Marktänderungen sind positive Entwicklungen. Ich denke aber, dass uns bei einer passenden Dienstleistung Taxis erhalten bleiben werden. Ich selbst habe Uber übrigens noch nicht genutzt, da ich mit CarSharing, ÖPNV, Mietwagen und natürlich Taxis gut zurechtkomme. Angesichts der aktuellen Diskussion werde ich mich aber anmelden und so aus eigener Anschauung die Entwicklung verfolgen.

Tagesspiegel: Berlin verbietet Taxi-Konkurrent Uber